Der Schweizer Vogelschutz hatte anfangs Jahr zu seinem 100-jährigen Jubiläum ein grosses Natur-Aufwertungsprojekt lanciert. Schweizweit sollten von deren Sektionen unter dem Titel „100 Naturjuwelen“ Ideen zugunsten der Natur generiert und realisiert werden. Der Natur- und Vogelschutzverein Bucheggberg (NVVB), hat sein eigenes 75-Jahr-Jubiläum mit dieser Aktion verbunden und den Gemeinden des Bezirks einen Lindenbaum samt Hinweistafel angeboten. Mit diesem Geschenk sollte die Verbundenheit des Vereins mit der Bevölkerung zum Ausdruck gebracht werden.
Wie schon früher berichtet, wurden schon im April in Messen und in Unterramsern je eine Sommerlinde gepflanzt. Nun im Spätherbst konnten weitere Bäume feierlich an Gemeinden übergeben werden.
Lindenbaum für Lüterswil/Gächliwil
Der Standort des Baumes liegt wenige Meter östlich des Gemeindehauses Lüterswil, beim Fussballplatz. Es ist geplant, den in diesem Gebiet noch eingedolten Mühlibach in der Nähe der naheliegenden Strasse vorbei zu führen und zu renaturieren. Eine kleine Brücke soll beim Baum vorbei zum Weg nach oben führen. Die Uferböschung des Baches wird dann mit Stauden und Sträuchern bepflanzt, sodass an diesem Ort, zusammen mit der Linde, ein wertvoller Trittstein für Tiere entstehen kann. Mit einer schönen Holzbank in der Nähe, werden Passanten zum beschaulichen Verweilen eingeladen. Neben der schon erfolgten Revitalisierung des Mühlibachs im westlichen Teil des Dorfes und der neuen naturnahen Gestaltung bei der Mehrzweckhalle, wird damit in der Gemeinde weiter Gutes für die Natur getan.
Lindenbaum für die Gemeinde Buchegg
Auch diese Gemeinde hat einen Standort bei einem Fussballplatz gewählt, nämlich in Gossliwil, unmittelbar bei den neu erstellten Holzbänken für Besucher und Passanten. Dem Aufruf an der Feier, die Gemeinde möge doch dafür sorgen, rund um die gepflanzte Linde weitere Naturelemente zu platzieren, wurde sofort Folge geleistet. Am Boden liegendes Astmaterial von benachbarten Obstbäumen wurde zu einem wertvollen Asthaufen zusammengetragen. Noch vor Ort beschlossen zwei initiative Frauen, zusammen mit möglichst vielen Helferinnen und Helfern eine sogenannte Reptilienburg zu bauen. Gesagt, getan! Jede gemeldete Person brachte einen grossen Stein mit zur „Baustelle“, womit ein weiteres wertvolles Naturelement entstanden ist. Erfreulicherweise sind nun im Anschluss noch weitere Ideen vorhanden, wie das Gelände weiter aufgewertet werden kann. Etwa mit Heckenelementen, Wildblumen oder Nisthilfen für Bienen? Tatsächlich ist hier etwas in Gang gesetzt worden, das grosse Freude macht!
Lindenbaum für Lüsslingen/Nennigkofen
Diese Gemeinde hat sich schon in naher Vergangenheit mit einer von der Umweltkommission erarbeiteten Broschüre hervorgetan. Den Einwohnern werden darin Vorschläge gemacht, wie im eigenen Garten oder im Öffentlichen Raum mehr Biodiversität geschaffen werden kann. Die beispielhafte Initiative und Arbeit der Kommission zeigt sich auch im Friedhof Lüsslingen; am Standort des nun neu gesetzten Lindenbaumes. Neben einer jüngst gepflanzten Wildhecke mit vielen verschiedenen Arten von Sträuchern rund um einen grossen Teil des Areals und einer Wildblumenwiese, sind weitere Naturelemente geplant. So auch eine grosse Trockenmauer für Reptilien sowie eine Ruderalfläche mit Wildblumen. Vielleicht ist es möglich, noch weitere Trittsteine für Tiere zu schaffen, wie beispielsweise Stein- oder Asthaufen für Kleinsäuger oder Nisthilfen für Wildbienen. Es zeigt sich hier beispielhaft, wie ein solcher Ort, der offenbar auch in Zukunft mehr und mehr Platz bieten wird, in guter Zusammenarbeit aller Interessengruppen (Kirche, Gemeinde, Naturschutz) für die Natur genutzt werden kann.
Der NVVB würde sich freuen, wenn die Standortgemeinden zusammen mit der Bevölkerung weitere Aufwertungen rund um die geschenkten Bäume realisieren könnten. Danke!
Paul Storchenegger