Aktiv von jung bis alt

Geschichte


Am 20. November 1947 fand im Restaurant Bären in Aetigkofen die Gründungsversammlung des „Vogelschutzvereins Mittelbucheggberg“ statt. Die Gründungsmitglieder stammten aus den Gemeinden Aetigkofen, Mühledorf und Gossliwil. Wahrlich eine mutige Tat dieser Mannen, war doch die wirtschaftliche Lage in den Nachkriegsjahren für einen solchen Schritt nicht gerade förderlich. In den Köpfen der Leute geisterte noch das Gespenst der Lebensmittelrationierung und die Bauern spürten noch den Druck der Anbauschlacht, des sog. Plans Wahlen. In den Gemeinden Lüterswil, Gächliwil und Aetigkofen war 1945 unter dem Namen „Güterzusammenlegung Schöniberg“ der neue Besitzstand angetreten worden. Diese Massnahme bedeutete einerseits eine Arbeitserleichterung für die Landwirtschaft, aber anderseits verarmte allmählich die Landschaft: intensive Kultivierung, Hecken- und Obstbaumschwund, Verlegung der Oberflächengewässer in Rohre und folglich Artenschwund bei Pflanzen und Tieren. Zahlreiche Feldgehölze und der bis anhin verbreitete Streuobst-Baumbestand mussten der neuen Zeit weichen.

Erste Aktivitäten
In den früheren Vereinsjahren wurden unter anderem Nisthöhlen unterhalten, künstliche Schwalbennester und spezielle Nisthilfen für Waldohreulen angelegt und Exkursionen durchgeführt, vor allem auch mit Schulklassen. Zu jener Zeit waren Vögel wie Wendehals, Wiedehopf, Baumpieper und Würger – wenn auch selten – noch anzutreffen.

Prägende Persönlichkeiten
„Personell“ waren und sind einige tatkräftige Personen massgeblich am Erfolg des Vereins beteiligt:
Als Gründungspräsident wurde Otto Flückiger gewählt, der nach seinem Rücktritt im Jahr 1984 zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Er verstarb 1987.
Auch schon an der Gründungsversammlung dabei war Moritz Isch aus Aetigkofen. Während 37 Jahren amtete er als Aktuar und übernahm 1984 die Präsidentschaft von Otto Flückiger, die er 13 Jahre lang ausübte. Im Jahr 2014 starb Moritz. Er war Zeit seines Lebens mit Leib und Seele Bauer, jedoch als solcher auch ein hervorragender Kenner und Vörderer der Natur.
1984 trat Max Moser aus Messen dem Verein als Mitglied bei. Der seit Jahrzehnten äusserst erfolgreiche Vogelschützer gilt als ausgewiesener Kenner und aktiver Förderer von Schleiereulen, Waldkauzen und Turmfalken. Die Vogelwarte Sempach hat ihm die Bewilligung erteilt, die Jungvögel dieser drei Arten zu beringen. Nicht zu vergessen die langjährige Kassierin Margrit Otti aus Bibern. Sie war die gute Fee des Vereins und pflegte vorab die Beziehungen zu den Vereinsmitgliedern.

Erstes Jubiläum
1997 feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen mit einer attraktiven Ausstellung in der Mehrzweckhalle Aetigkofen. Damit nahm das Vereinsgeschehen eine markante Wende: Die „alte“ Crew übergab den Verein in jüngere Hände. Unter der Präsidentschaft von Max Jaggi aus Balm bei Messen führt ein neuer Vorstand die Vereinstätigkeiten im gleichen Sinn weiter. Durch attraktive Jahresprogramme, Förderung des Vereinslebens, aktive Mitgliederwerbung, Aus- und Weiterbildung von interessierten Mitgliedern, spezielle Förderung der Jugendmitglieder durch Exkursionen und Kurse, Öffentlichkeitsarbeit usw. konnte der Mitgliederbestand innnerhalb von 3-4 Jahren um rund ein Drittel auf über 130 Personen erhöht werden – und dies trotz altersbedingter Rücktritte und Todesfälle. Max Jaggi war von 1998 bis 2006 Präsident des Vereins.

Auf Max Jaggi folgte Paul Zimmermann aus Küttigkofen, ein langjähriges Vorstandsmitglied, als Präsident. Leider verstarb er weniger als ein Jahr nach Amtsantritt. Paul Storchenegger und Hedy Rudolf, beide ebenfalls langjährige Vorstandsmitglieder, übernahmen gemeinsam als Co-Präsidenten das Präsidium des Vereins im Jahr 2007 und führten den Verein bis zum 75. Jubiläumsjahr 2022. Um dieses Jubiläum zu feiern, wurde allen Gemeinden im Bucheggberg eine Linde als Geschenk angeboten, falls die Gemeinde einen geeigneten Platz für die Pflanzung eines solchen Baumes zur Verfügung stellen kann. In 5 Gemeinden (Messen, Unterramsern, Lüterswil-Gächliwil, Nennigkofen-Lüsslingen, Kyburg-Buchegg) wurde je eine Linde gepflanzt und weitere Massnahmen zur Aufwertung der Umgebung vorgenommen. Als Nachfolger für das Präsidentenamt konnte Martin Huber aus Biberist gewonnen werden, der den Verein seit 2023 führt.